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Wanderungen im Westen der USA

Grand Staircase Escalante N. M., Coyote Gulch
Bilder

Zugang Östlich von Escalante auf die Hole In The Rock Road nach Süden abbiegen, nach 36 Meilen nach links auf die Fortymile Ridge Road (#270). Vorbei an den Wassertanks linker Hand wird es sandig und 4WD ist unbedingt erforderlich, außer man besucht die Gegend bei Frost, wie ich im Februar.
Länge 18 km
Zeit Min. 8 Stunden. Ich benötigte mit unzähligen Fotostopps über 9 Stunden.
Stand Februar 2011
Besonderheiten Aussicht auf spektakuläres braunes Canyonsystem, z. T. enger 200 Meter tiefer Canyon, Fluß mit vielen Kaskaden, mächtigste Felsbögen, gewaltige Alkoven, dazu sattes Grün im Sommer oder Eisfälle im Winter

Ich hatte die Nacht nach dem Besuch des Sunset Arch an den Wassertanks an der Fortymile Ridge Road verbracht. Meiner Meinung nach sollte man unbedingt versuchen, hier oder direkt am Trailhead zu übernachten. Morgens von Escalante anzureisen kostet viel Zeit und man verpaßt die besondere Atmosphäre der Morgendämmerung. Die Dämmerung setzte gerade ein, als ich die wenigen Meilen zum Crack In The Wall Trailhead fuhr. Der tiefe Sand war fest gefroren und bereitete keine Schwierigkeiten. Vom Trailhead hat man schon einen guten Überblick. Gegen sieben Uhr brach ich auf. In östlicher Richtung sind deutlich der Escalante Canyon und auch der Coyote Gulch zu erkennen. Ein breiter Trail war im Sand zu sehen. Wahrscheinlich stammen die Spuren aber von Rindern. Ich lief links davon auf Slickrock. Weiter unten verliert man den Blick zum Canyon. Aber die Richtung beibehaltend erreichte ich den Canyonrand in der Nähe vom Crack In The Wall. Steinmännchen sah ich keine. Eine atemberaubende Aussicht ließ hier viel Zeit vergehen. Im Süden der Escalante River, z. T. mit Eis bedeckt, vor mir der Canyon mit einem mächtigen Felsen, dahinter der riesige Stevens Arch eine zerfurchte Canyonwelt. Mit etwas Suche ist Crack In The Wall leicht zu finden. Es wird eng. Mein Hut flog im Bogen auf die Düne unterhalb. Rucksack und Kameratasche "seilte" ich am ersten Absatz ab. Dann ging es unschwierig weiter, seitwärts, auf einer Seite den Rucksack in der Hand, auf der anderen die Kamera. Schnell ist die Spalte passiert. Jetzt, auf der Düne, war ich mittendrin in der grandiosen Szene. Der Trail hinab in den Canyon ist gut zu erkennen. Ich näherte mich dem riesigen Felsen, der leicht überhängt. An seinem Fuß, auf einer Terrasse, lief ich einen Bogen um ihn herum und erreichte einen schönen Aussichtspunkt auf den Stevens Arch. Er gehört zu den zehn größten Bögen der Welt, 68 Meter Spannweite, das Gestein vielleicht 40 bis 50 Meter dick. Im Bogen nun wieder zurück und weiter hinab zum Canyongrund. Ich schaute noch einmal zurück auf den Sandhang, auf dem ich in den Canyon abgestiegen war. Im Sommer in der Nachmittagssonne hier hoch zu müssen, stelle ich mir schlimm vor. Im Canyon bieten sich noch weitere Wege bis unter den Stevens Arch an. Dazu muß aber im Escalante River gewatet werden. Bei Frost im zweistelligen Bereich verzichtete ich darauf. Also weiter den Coyote Gulch aufwärts. Ein paar Mal blickte ich zurück zum Stevens Arch, bis er hinter Canyonwänden verschwand. Überall Eis, doch besonders überrascht war ich von einem richtigen Eisfall, der sich über viele Stufen von links in den Canyon ergoß. Im weiteren Verlauf bahnt sich der Coyote Creek über viele kleine Wasserfälle seinen Weg. Diese waren größtenteils gefroren. Der Trail verläuft in diesem Abschnitt überwiegend etwa 10-20 Meter oberhalb des Canyongrundes auf der linken Seite. 12:00 Uhr erreichte ich das erste Toilettenhäuschen. Hier fand ich die schönste Kaskade, aber das ist Geschmackssache und abhängig von Jahreszeit und Wasserstand. 13:00 Uhr kam der Cliff Arch an der rechten Canyonwand in Sicht. Für mich der unscheinbarste. Nun wird der Fluß ruhiger, kaum noch Kaskaden. Meistens gelang es mir, auf Eis den Fluß zu überqueren. Oft lief ich auf knochenhart gefrorenem Sand, glich fast einer Slickrockwanderung. Im Verlauf des Nachmittages zeigte jedoch die Sonne mehr und mehr Wirkung, aus Eis wurde immer häufiger Wasser, sodas die Überquerungen immer schwieriger wurden. 14:00 Uhr näherte ich mich der Coyote Natural Bridge, ein großartiger Bogen, aus allen Richtungen ein tolles Motiv. Der Coyote Creek fließt durch, war hier flach genug, um ihn mit hohen Schuhe passieren zu können. 15:00 Uhr kam ich am Jacob Hamblin Arch an. Er ist besonders groß, im engen Canyon aber nur schwer im Bild festzuhalten. Das Wasser fließt in einem Bogen herum. Hier hat der Coyote Creek eine Alkove von gewaltigem Ausmaß geschaffen, bestimmt 100 Meter Durchmesser. Kurz vor dem Jacob Hamblin Arch wird man ein weiteres Toilettenhäuschen linker Hand bemerken. Neben ihm führt der Aufstieg steil aus dem Canyon. Doch so schwierig, wie auf einigen anderen Seiten beschrieben, fand ich den Ausstieg nicht. Sicher, am Anfang ist es ziemlich steil, die Felsen kommen nah an die Brust, man wird auch mal die Hände zu Hilfe nehmen. doch schnell wird daraus einfach ein steiler Weg. Ich war überrascht, wie schnell ich am Canyonrand war.Von oben blickte ich nun auf den Jacob Hamblin Arch, unter mir der Felsen, der die ausgedehnte Alkove überspannt. Von hier gilt es nicht den Steinmännchen zu folgen. Diese führen zu den Wassertanks am Jacob Hamblin Arch Trailhead. Ich hielt mich weiter links. Auf der linken Seite immer den Rand vom Coyote Gulch im Blick, lief ich auf Slickrock weiter. Der kürzeste Weg zurück zum Auto führt weiter nach oben. Doch dann läuft man bereits im Sand. Ich blieb also weiter unten auf Slickrock. Nach etwa 30 Minuten seit Erreichen des Canyonrandes überstieg ich einen Weidezaun. Nun immer weiter auf dem Slickrock in einem Bogen um eine Art Plateau aus Sand. Erst als ich das Auto sah, begann ich weiter hinauf zu steigen. Der Weg war so zwar etwas länger, doch ich ersparte mir eine weite Strecke durch Sand. 9 Stunden und 20 Minuten war ich unterwegs. Keine Minute habe ich bereut. Man kann die Strecke sicher schneller zurück legen, doch die unzähligen Fotomotive fordern ihren Tribut und machen die Wanderung zu einem ganz besonderen Erlebnis. Einzig die kahlen Cottonwood Trees im Winter minderten die grandiosen Eindrücke ein wenig.
Es handelt sich aber nicht um einen Spaziergang. Oft muß der Fluß gequert werden, ein Trail ist überwiegend nicht zu erkennen. Man kommt auch mal an Stellen, wo es nicht weiter geht, man zurück muß und nach einem neuen Weg suchen. Auch durch Gestrüpp kämpfte ich mich hin und wieder. Wer sich gut am und im Gelände orientieren kann, kommt hier leicht ohne GPS-Gerät aus.


Coyote Gulch auf einer größeren Karte anzeigen

© 2010-2016 Jens Dechant