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Wanderungen in Kanada

Egypt Lake und Umgebung Beschreibung
Bilder

Über Healy Pass zum Egypt Lake

Egypt LakeVon Banff fuhr ich die Sunshine Road bis zum Parkplatz. Hier packte ich meinen Rucksack fertig und lief kurz vor neun los. Die ersten Kilometer geht es im Wald allmählig bergauf, der Weg war in Ordnung (kein Vergleich zu den Trails im Tonquin Valley) und ich kam gut voran. Es dauerte auch nicht lange und die Sonne kam durch. Nach einigen steileren Abschnitten erreichte ich Healy Meadows. Hier war es nun richtig schön, Wetter, ganz tolle Aussicht und die Wiesen voller Blumen. Die gelben Gletscherlilien waren allerdings größtenteils verblüht. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es wohl aussieht, wenn die alle blühen. Jetzt war viel Indian Paintbrush zu sehen. Meistens in kräftigem Dunkelrot. Das wurde immer schöner bis zum Healy Pass. Nun kam noch eine tolle Aussicht ins nächste Tal dazu. Besonders beeindruckend waren Egypt Lake, darüber Scarab Lake, beide durch einen Wasserfall verbunden und die großen Berge dahinter. Die Faszination war jetzt schon groß, ohne zu wissen, was mich zwei Tage später hier erwartet. Ich ging noch ein Stück die Ramparts Richtung The Monarch und machte Mittagspause. Drei Stunden war ich unterwegs. Vom Healy Pass führt der Weg wieder bergab Richtung Egypt Lake. Schnell erreichte ich wieder Wald. Gegen zwei war ich am Campground, baute mein Lager auf und begab mich dann auf den Weg zum Talk Lake. Der See selbst hat mich garnicht so beeindruckt, trotz der zwei hohen Wasserfall dahinter. Talc Falls ist mehr als 100 Meter hoch. Den Weg dorthin fand ich aber sehr schön, durch schmale Täler mit plätschernden Bächen und saftigen Wiesen, eingerahmt von Wald. 18:00 Uhr war ich zurück am Campground, hab Abendbrot gegessen und bin dann noch das kurze Stück zum Egypt Lake gelaufen. Hier hat es mir sehr gut gefallen. Der angrenzende Berg wurde von der tief stehenden Sonne angestrahlt und spiegelte sich im See.


Zu Whistling Pass und weiteren Seen

Whistling PassGegen 5:30 Uhr aufgestanden (Die Nächte werden langsam länger.), gefrühstückt und kurz nach sechs aufgebrochen. Zuerst wieder zum Egypt Lake. Von hier führt der Weg nun steil bergauf Richtung Whistling Pass. Nach 1,5 Kilometern bog ich von der Hauptroute ab. Ich wollte zunächst noch zwei Seen besuchen. Der Scarab Lake war schnell erreicht. Er liegt sehr schön, hat mir am besten von den sechs Seen hier gefallen. Ich ging weiter zum Mummy Lake. Wieder kurz steil bergauf, dann in einem Bogen um eine nicht allzu hohe Felswand. Noch kurz bergauf und der See war zu sehen. Einige kleine Eisbrocken schwammen auf dem Wasser. Für den Rückweg entdeckte ich eine gute Variante. Ich ging am Ufer nach rechts (Norden) Richtung Abfluss. Nun stand ich oberhalb der vorhin erwähnten Felswand. Von hier bot sich mir ein wunderbarer Blick. Unter mir der schöne Scarab Lake, rechts die Pharaoh Peaks, links Haiduk Peak, geradeaus Whistling Valley und dahinter Storm Mountain. An der Felskante ging ich weiter nach rechts. Nach etwa 150 Metern bietet sich eine einfache Möglichkeit, nach unten auf den normalen Weg zu kommen. Jetzt zurück, wieder am Scarab Lake vorbei zur Hauptroute Richtung Whistling Pass. Der Lärchenwald wurde immer lichter und war bald ganz verschwunden. Saftiges Grün und viele Blumen, dazu eine Menge Murmeltiere, einige Pikas und verschiedene Erdhörnchen. Der Blick zurück fällt immer zwischen zwei Bergen hindurch auf The Monarch. Am Pass angekommen, hatte ich das nächste großartige Panorama vor mir: Direkt links vom Pass Haiduk Peak, unten im Tal, daß sich immer weiter öffnet, der Haiduk Lake, links der mit einer Eiskappe versehene Mount Ball und im Hintergrund das mächtige Massiv des Storm Mountain. Ich saß eine ganze Zeit hier. Der Wind hielt die Mücken fern, ein Streifenhörnchen kam sehr nah, zwei Murmeltiere balgten sich und dazu immer die super Aussicht. Ich hatte kaum den Rückweg angetreten, da kam ein Pika ganz nah zu mir geflitzt und wollte an meiner Hose knabbern. Ich mußte das Tier wegscheuchen. Auf dem Rückweg wurde ich etwas müde. Halb eins war ich am Zelt und legte mich eine Stunde hin. Nun war noch die Wanderung zu den anderen drei Seen offen. Zum Pharaoh Lake ging es ein Stück steil bergauf.  Der See liegt direkt am Pharaoh Peak und ist von mächtigen Geröllhalden gesäumt. Nun wieder bergauf zum etwas kleineren Black Rock Lake. Der weitere Weg zum Sphinx Lake ist nicht so einfach, aber auch kein Problem. Der gut erkennbare und teilweise mit Steinmännchen gekennzeichnete Weg endet plötzlich und unverhofft. Rechter Hand steht eine alte große Lärche. Links ist ein kleines Bachbett zu sehen, allerdings ohne Wasser. Es stellt den Abfluss des Sphinx Lakes dar. Das wenige Wasser versickert bereits im obersten Abschnitt. Also, dem Bachbett folgen und nach wenigen hundert Metern ist der Sphinx Lake erreicht. Lange blieb ich hier sitzen.


über Healy Pass und Umgebung zurück

Pause am Ende der RampartsNachts kroch ich kurz aus dem Zelt. Der Sternenhimmel und die Berge rundum sahen toll aus. Vor halb sechs stand ich auf, habe gefrühstückt und mein Lager abgebaut. Kurz nach sechs lief ich los. Die Berge hinter mir wurden schon von der Morgensonne angestrahltund sahen sehr schön aus. Nach kaum mehr als einer Stunde war ich am Healy Pass. Von hier folgte ich einem Pfad links (Norden). Er führte auf den an den Pass grenzenden Hügel bzw. Berg. Aus knapp 2600 Meter Höhe hatte ich eine wunderbare Rundumsicht. Hab mich gefreut, mich für diesen Abstecher entschieden zu haben. Nach einer langen Pause ging ich wieder runter zum Healy Pass. Bei super Wetter wollte ich die fantastische Landschaft möglichst lange genießen. Ich entschied mich schnell, von hier gerade aus auf die Monarch Ramparts und nicht schon nach links zu Healy Meadows weiter zu gehen. Etwa vier Kilometer lief ich auf diesem Bergrücken bis es am Monarch Mountain zu steil wurde und der Pfad hier auch endet. Es war so schön, nach Westen alle hundert Meter neue Berge zu sehen. Nach Osten und Süden auch immer neue Perspektiven, Healy Lakes und Mount Assiniboine. In einem Wanderführer wird der markante Mount Assiniboine als das Matterhorn der Rockies bezeichnet. Er ist aber 1000 Meter niedriger als das Matterhorn in den Alpen. Dieser Abstecher war einfach toll und ich habe das lange genossen. Die etwas flachere Region ziemlich am Ende mit lichten kleinen Lärchen gefiel mir besonders. Mount Assiniboine war schön zu sehen. Zurück am Healy Pass folgte ich nun dem Hauptweg Richtung Sunshine Road. Die anschließenden Healy Meadows stellten heute eine Blütenpracht dar, wie ich sie noch nicht erlebt hatte. Zwei Tage zuvor gefielen mir die Wiesen schon so gut. Es ist kaum zu glauben, wie sich die Blütenvielfalt während zwei Tagen Sonnenschein weiter entwickelt hatte, überwiegend Indian Paintbrush, viele gelbe, weiße und andere Blumen blüten hier. Ich hätte mich ewig hier aufhalten können. Ich stellte mir vor, als Krönung dieser Idylle müßte noch eine Grizzlybär–Bärin mit Jungen durch die Wiesen laufen. Ich verließ die Healy Meadows Richtung Sunshine Road. 17 Uhr war ich zurück am Auto.

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© 2010-2016 Jens Dechant
Reflexionen im Egypt Lake
Whistling Vallay, unten Haiduk Lake
lange Pause auf den Ramparts am Fuße von The Monarch